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Google gegen KI: Wie Suchgiganten und Chatbots das digitale Marketing umgestalten

In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich Suchmaschinen zum wichtigsten Zugang zu Informationen, Produkten und Entscheidungen entwickelt. KI-Chatbots ändern diese Realität nicht, sondern treiben sie erheblich voran. Eine zweijährige Studie auf Basis von SEMrush-Daten bietet einen der umfassendsten Einblicke, wie sich das digitale Verhalten der Nutzer verändert und was dies für Marken und ihre E-Commerce-Strategie bedeutet.

Veronika Slezáková Veronika Slezáková
Editor in Chief @ Ecommerce Bridge, Ecommerce Bridge
Dieser Artikel wurde für Sie von artificial intelligence übersetzt
Google gegen KI: Wie Suchgiganten und Chatbots das digitale Marketing umgestalten
Quelle: ChatGPT

Die zweijährige Analyse wurde von der Agentur OneLittleWeb durchgeführt, die sich auf globale SEMrush-Daten aus dem Zeitraum April 2023 bis März 2025 stützte. Sie konzentrierten sich auf die Top 10 der KI-Chatbots und die Top 10 der Suchmaschinen nach Web-Traffic-Volumen und verfolgten dabei sowohl jährliche als auch monatliche Trends.

KI wächst rasant, aber Google vs. KI zeigt, dass Google immer noch dominiert

Chatbots wie ChatGPT, Perplexity und DeepSeek verzeichneten zwischen April 2024 und März 2025 zusammen 55,2 Milliarden Besuche, was einem Wachstum von 80,9 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. ChatGPT allein hatte im März 2025 durchschnittlich 185 Millionen tägliche Nutzer. Trotz dieses Wachstums bleiben die Proportionen jedoch unvergleichlich: Traditionelle Suchmaschinen hatten im gleichen Zeitraum 1,86 Billionen Besuche – das sind 34 Mal mehr als KI-Chatbots. Google hält einen Marktanteil von 87,6 %, während ChatGPT mit einem Anteil von 86,3 % bei den Chatbots dominiert.

Chatbots expandieren schnell, aber sie verdrängen Google nicht aus dem Spiel. Die

Nutzer nutzen KI vor allem für schnelle Antworten, während die Suchmaschinen beginnen, sie direkt in ihre Funktionen zu integrieren. Google investiert massiv in Search Generative Experience (SGE), Microsoft in Copilots und deren Integration in die Bing-Suche. Genau diese Integrationen sind der Grund dafür, dass Google nach einem leichten Rückgang Mitte 2024 wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt ist und im März 2025 mit 163,7 Milliarden monatlichen Besuchen die höchsten Zahlen des vergangenen Jahres verzeichnete. Auch kleinere Anbieter nutzen KI für ihr Wachstum:

  • Brave +64% gegenüber dem Vorjahr
  • Naver +34%
  • Bing +27%

Umgekehrt ging Yahoo um 22,5 % zurück, was deutlich zeigt, dass Plattformen ohne KI-Integration an Bedeutung verlieren.

Year over Year Web visits AI Chatbots vs Search Engines Apr 2023 Mar

Source: OneLittleWeb

Im Rennen Google vs. KI entscheidet die Funktionalität, nicht nur der Name

Während ChatGPT den Markt nach Volumen dominiert, entfaltet sich die wahre Geschichte unter schnell wachsenden Plattformen wie:

  • DeepSeek: 113.000% Wachstum (1,7 Milliarden Besuche)
  • Grok: +350.000% (übertraf Copilot und Gemini im täglichen Verkehr)
  • Perplexity und Claude: starkes Wachstum dank Partnerschaften und professionellen Tools
  • Microsoft Copilot: über 1.000% Wachstum dank der Integration in Windows, M365 und Business-Tools

Der Unterschied liegt nicht in der Technologie, sondern in den Quellen, aus denen sie schöpft. Wie wir bereits hervorgehoben haben, unterschätzen E-Shops oft einen wichtigen Aspekt: KI hat nur dann einen Wert, wenn sie etwas hat, aus dem sie schöpfen kann. Ohne hochwertige Inhalte, strukturierte Daten und maßgebliche Websites hat kein Chatbot etwas, das er zitieren kann. Und ohne dies hat eine Marke keine Möglichkeit, in den Entscheidungsprozess des Nutzers einzutreten – sei es in einer KI-Umgebung oder in einer herkömmlichen Suchmaschine.

Was bedeutet das für den E-Commerce?

Aus der Sicht von Marken und E-Shops ist es kein Dilemma zwischen Google und KI, sondern ein Kampf um Sichtbarkeit in beiden Umgebungen gleichzeitig. Wenn eine Marke heute nicht in maßgeblichen Quellen zu finden ist, existiert sie nicht nur in Google, sondern auch in den Antworten von ChatGPT oder Perplexity. KI beantwortet nicht mehr nur Fragen. Sie leitet Kunden zum Kauf an. Immer mehr KI-Tools beantworten Fragen, die direkte kommerzielle Auswirkungen haben:

  • „Die besten Smartphones unter 500 Pfund“
  • „Welches Geschenk für den Chef?“
  • „Welche Marken stellen nachhaltige Turnschuhe her?“

Hört sich das nach Standard-SEO-Anfragen an? Ja. Der Unterschied ist jedoch, dass die Nutzer heute nicht mehr auf Google klicken und unter zehn Ergebnissen nach Antworten suchen müssen.Perplexity beispielsweise testet bereits direkte Links zu E-Shops – einschließlich der Möglichkeit, direkt über die KI-Schnittstelle einzukaufen. Das bedeutet, dass eine Marke, die es nicht in die KI-Ausgabe schafft, nicht im Spiel ist. Weder bei der organischen Suche noch bei Kaufentscheidungen.Die Studie kommt zu dem Schluss, dass SEO nicht im Sterben liegt. Im Gegenteil – gutes SEO ist eine Voraussetzung für Sichtbarkeit auch in KI-Umgebungen. Chatbots greifen auf Google- oder Bing-Indizes zurück, bewerten Domain-Autorität, Inhaltsstruktur und technische Qualität. Alle grundlegenden SEO-Disziplinen bleiben also entscheidend – nur der Anwendungskontext ändert sich.

KI vs. Google-Suche

Der rasante Aufstieg von KI-Chatbots, die beginnen, kommerziell wichtige Fragen zu beantworten und in einigen Fällen direkt den Kaufprozess innerhalb der Schnittstelle anbieten (z.B. Perplexity), stellt neue Anforderungen an Marken. Es reicht nicht aus, für Google optimiert zu sein. Es reicht nicht aus, allgemein gute Inhalte zu haben. E-Commerce-Marken und Marketing-Teams müssen überdenken, wie sie die Sichtbarkeit über alle Kanäle hinweg angehen. In der Praxis bedeutet dies drei grundlegende Schritte:

  1. Nicht aufhören, in die Content-Strategie zu investieren Inhalte sind nach wie vor das wichtigste Gut, das darüber entscheidet, ob eine Marke in den Antworten der KI-Tools und in den traditionellen Suchergebnissen erscheint. Qualität, Autorität und technische Aufbereitung sind entscheidend. Je umfassender, strukturierter und relevanter der Inhalt ist, desto größer ist die Chance, dass Chatbots ihn in ihre Antworten aufnehmen.
  2. WennKI-Tools Zitate oder Links zu bestimmten Websites verwenden, müssen Marken wissen, wo diese erscheinen (und wo nicht). Mit Perplexity und einigen anderen Plattformen können Sie sehen, von welchen Websites die Antworten stammen. Diese Daten können ein wichtiger Input für die Content-Strategie sein und dabei helfen, neue Chancen und Schwachstellen zu identifizieren.
  3. Inhalte nicht nur für Googlebot, sondern auch für „KI-Crawler“ anpassen So wie in der Vergangenheit für Googlebot optimiert wurde, muss man heute berücksichtigen, wie KI-Modelle Inhalte wahrnehmen und bewerten. Das bedeutet, mit strukturierten Daten (schema.org) zu arbeiten, Entitäten klar zu kennzeichnen, vertrauenswürdige Links aufzubauen und sicherzustellen, dass der Inhalt leicht maschinenlesbar und verständlich ist. KI liest nicht zwischen den Zeilen – sie wertet die spezifische Datenstruktur aus.

Die Zukunft gehört nicht einem einzigen Tool. Sie gehört den Marken, die es schaffen, für beide Ströme zu optimieren – für traditionelle Suchmaschinen und für KI-Plattformen. Das erfordert eine neue Denkweise, erweiterte KPIs, aber auch den Mut, zu überdenken, wo sich Kunden heute vor dem Kauf informieren. Sichtbarkeit wird heute nicht nur für Suchmaschinen, sondern auch für KI aufgebaut. SEO wird so zur universellen Sprache der digitalen Relevanz.

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Veronika Slezáková
Editor in Chief @ Ecommerce Bridge, Ecommerce Bridge
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Katarína Šimčíková Katarína Šimčíková
Project manager, Ecommerce Bridge EU
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