
Wachsender Markt und expandierende Akteure
Laut dem Bericht „Challenges and opportunities of the European DIY market“ von GlobalEyez wurde der europäische DIY-Markt im Jahr 2024 auf rund 388 Milliarden Euro geschätzt. Das Online-Segment dieses Marktes wuchs von 56 Milliarden Euro im Vorjahr auf 66 Milliarden Euro im Jahr 2024 und wird in naher Zukunft voraussichtlich 78 Milliarden Euro erreichen.
Der grenzüberschreitende E-Commerce in Europa boomt weiter und erreichte zuletzt 358,7 Milliarden Euro, wie wir berichteten. Heimwerker sind auch zunehmend bereit, auf mehreren Plattformen in verschiedenen Ländern einzukaufen.
Sowohl traditionelle Einzelhandelsriesen als auch neue Marktteilnehmer starten Marktplätze, um dieses Wachstum zu nutzen. Leroy Merlin begann seine Marktplatzreise in Europa nach dem Erfolg in Brasilien und betreibt nun mehrere länderspezifische Plattformen mit Tausenden von Verkäufern und Produkten.
In ähnlicher Weise startete der britische Baumarktriese B&Q im Jahr 2022 auf der diy.com einen von Mirakl betriebenen Marktplatz und plant, über 100.000 zusätzliche Produkte von Drittanbietern anzubieten und damit das bestehende Sortiment zu verdreifachen.
Zu den weiteren wichtigen Akteuren gehört HORNBACH mit dem Ausbau der Omnichannel-Fähigkeiten in europäischen Ländern und physischen Geschäften.
Das BAUHAUS Deutschland hat kürzlich seinen Marktplatz gestartet, nachdem technische Verzögerungen den ursprünglichen Zeitplan für Mitte 2024 nach hinten verschoben hatten, wie Marktplatzexpertin Valerie Dichtl feststellte. Die Plattform konzentriert sich ausschließlich auf in Deutschland registrierte Verkäufer und verspricht Erstverkäufern exklusive Produktlistings, was das strategische Wachstumspotenzial in dieser Kategorie unterstreicht.

Source: Cross-Border Commerce Europe
Multimarketplace-Verkauf treibt das Wachstum voran
Jüngste Brancheneinblicke zeigen eine starke Korrelation zwischen der Diversifizierung des Marktes und dem beschleunigten GMV-Wachstum. Verkäufer, die auf drei oder mehr Marktplätzen aktiv sind, neigen dazu, ihr Verkaufsvolumen doppelt so schnell zu steigern wie Verkäufer mit nur einer Plattform.
Dies liegt zum Teil daran, dass die Verbraucher zunehmend plattformübergreifend einkaufen und DIY-Kunden ein breites Produktsortiment und bequeme Kaufoptionen suchen, einschließlich Lieferung nach Hause, Click & Collect und Retouren im Geschäft.
Laut Nils Kernchen treiben diese veränderten Einkaufsverhaltensweisen die Notwendigkeit für Verkäufer voran, ihre Marktplatzpräsenz auszubauen.
Marktplatzspezialisten argumentieren, dass erfolgreiche Verkäufer jetzt ausgefeiltere Abläufe benötigen, einschließlich eines robusten Lieferkettenmanagements und verbesserter IT-Funktionen, um den sich wandelnden Anforderungen der Marktplätze gerecht zu werden. Marktplätze professionalisieren sowohl das Front-End-Kundenerlebnis als auch das Back-End-Verkäufermanagement, was die Verkäufer zu mehr betrieblicher Effizienz drängt.
Was bedeutet das für DIY-Marken und -Verkäufer?
Für Marken in den Bereichen Garten, Heimwerken und Heimwerken bedeutet der Aufstieg mehrerer Marktplätze eine klare geschäftliche Notwendigkeit: Diversifizieren Sie Ihre Marktplatzpräsenz oder riskieren Sie, Marktanteile an Wettbewerber zu verlieren, die dies tun.
Die Expansion auf Plattformen wie Leroy Merlin, B&Q, HORNBACH, Maxeda, OBI und BAUHAUS erhöht die Sichtbarkeit der Marke und erschließt einen segmentierten lokalen Kundenstamm, der beispielsweise nicht mehr hauptsächlich bei Amazon einkauft.
Die Multichannel-Präsenz bietet auch ein besseres Risikomanagement gegen Marktschwankungen auf einzelnen Plattformen und ermöglicht es Marken, lokalisierte Marketing- und Fulfillment-Strategien zu nutzen. Dieses Wachstum steht im Einklang mit den steigenden Erwartungen der Verbraucher an Auswahl und Komfort über verschiedene Kanäle hinweg.